Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 019-2017 - 21.07.2017

infratest dimap: Gesetzlicher Mindestlohn genießt breite Zustimmung

Wiedemeyer: Auch in Sachsen-Anhalt eine Erfolgsgeschichte

Der gesetzliche Mindestlohn genießt weiterhin eine breite Zustimmung in der Gesellschaft. Dies belegt eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap, Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung, im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Quer durch alle gesellschaftlichen Schichten und politischen Präferenzen halten 85 Prozent der Befragten den Mindestlohn für richtig. Zudem beurteilen 60 Prozent die noch bestehenden Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose und Jugendliche unter 18 Jahren, als nicht angemessen.

Die Umfrage weist aber auch darauf hin, dass Verstöße gegen das Mindestlohngesetz deutlich zugenommen haben: 21 Prozent der Befragten kennen Personen, die von rechtswidrigen Umgehungen des Gesetzes betroffen sind. Dies sind sechs Prozentpunkte mehr als bei einer gleichlautenden Umfrage aus dem Jahr 2015. Drei Prozent der aktuell Befragten berichten, dass sie selbst Versuchen der Arbeitgeber ausgesetzt sind, Ihnen den Mindestlohn von aktuell 8,84 Euro pro Stunde vorzuenthalten.

Sachsen-Anhalts DGB-Chefin Susanne Wiedemeyer, sieht in den Umfrageergebnissen die Erfolgsgeschichte des Mindestlohns: „Davon profitieren zunächst etwa 285.000 Geringverdiener in Sachsen-Anhalt. Mit Beginn dieses Jahres waren die Verdienste bei Un- und Angelernten seit 2015 im Osten um 9,4 Prozent gestiegen. Zeitgleich hat unser Bundesland bei sozialversicherungspflichtigen Teil- und Vollzeitbeschäftigten Jobs um fast drei Prozent zugelegt. Damit haben sich alle Negativprognosen der Mindestlohngegner als gegenstandslos erledigt."

Wiedemeyer abschließend: "Was jetzt noch fehlt, sind strengere Kontrollen, um Gesetzesverstöße zu ahnden."

 


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Susanne Wiedemeyer

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